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Frühling im Klassenzimmer - das Geheimnis der Knospen

Seit jeher wurde das Öffnen der Knospen mit dem Frühling assoziiert. So ist denn auch die Phänologie, d.h. die Lehre von den zeitlich aufeinanderfolgenden Lebenserscheinungen der Tier- und Pflanzenwelt, ein wichtiges Hilfsmittel zur Bestimmung der biologischen Jahreszeiten, z.B. wird in der Meteorologie der Frühling durch die Haselblüte (Vorfrühling), das Treiben der Rosskastanienknospen (Erstfrühling) und das Blühen der Rosskastanienknospen (Vollfrühling) charakterisiert.

Beobachtungen über den zeitlichen Ablauf der Lebenserscheinungen sind im Biologieunterricht zentral. Im Frühling verändern sich Pflanzenknospen, und die Pflanze als Lebewesen wird so für die Schüler attraktiver und "lebendig".

1. Untersuchung von Knospen ( Hilfsmittel: scharfes Messer, Rasierklinge )

  Winterknospe geschlossen, Knospenschuppen liegen ganz dicht an (a); die jungen Blätter haben die Knospe gesprengt (b); die dicht graufilzigen Blätter werden sichtbar (c), die fingerförmigen Blätter entfalten sich (d).

Für einen ersten Kontakt und gezielte Beobachtungen im Klassenzimmer sind Rosskastanienzweige wegen ihrer Grösse das beste Objekt. Mit einigen gezielten Fragen kann die Beobachtung geschult werden: Wie liegen die Knospen am Zweig (paarig)? Welche Arten von Knospen findet man? Wie unterscheiden sie sich? (Endknospe, Seitenknospen)? Bei aufbrechenden Knospen kann man Knospenschuppen erkennen, wieviele? Stellung? Welche andern Strukturen kann man am Zweig erkennen ( Blattnarben, Lentizellen oder Korkwarzen).

Ein Blick in die Blütenknospe der Rosskastanie.

  1. Schneide mit einem scharfen Messer eine Endknospe der Rosskastanie der Länge nach auf, und zeichne, was du siehst! Lupe benutzen! 2. Untersuche auch eine Seitenknospe (Laubknospe)! 3. Welche Bedeutung mag der Harzüberzug haben? Prüfe nach, ob er sich im Wasser abwaschen lässt. Erstaunt blicken wir in die geöffnete Endknospe der Rosskastanie! Ein ganzer Blütenzweig (Bst), zwar winzig klein, aber doch mit allen Blütenanlagen, liegt wohlverpackt und geschützt in einer trockenen Höhlung. Deshalb sind die Winterknospen aussen mit derben Schuppenblättern, Knospenschuppen oder Knospendecken (Kd) und klebrigem Harz sorgfältig abgedichtet (Pelzmantel und Regenhaut zugleich) ! Auch die jungen, filzig behaarten Laubblätter (jB) sind schon vorhanden. In Seitenknospen (Sk) finden wir nur die winzigen Blattanlagen. Kork K, Rinde R, Holz, Leitungsbahnen (L), Mark (M), Markkuppe (Mk).

Wie sieht die Endknospe aus, was zeigt sie für auffällige Merkmale? Wie unterscheidet sich die Endknospe von den Seitenknospen? Unter den Knospen befinden sich die Blattnarben, wie sehen sie aus? Versuch: eine harzige Endknospe in Wasser, eine harzige Endknospe in Alkohol einlegen (Harz wird von Wasser nicht aufgelöst Schutzfunktion des Harzes gegen eindringendes Wasser und

Austrocknen). Die grossen Endknospen werden der Länge nach aufgeschnitten, Beobachtung, Skizze.

 

2. Unterschiedliches Treiben verschiedener Knospen, Einfluss äusserer Bedingungen

Schüler bringen je einen Zweig (oder mehrere) mit. Diese werden im Klassenzimmer eingestellt. Es können Wetten abgeschlossen werden, welche Zweige zuerst blühen, welche zuerst treiben, aus welchen Knospen treiben Blätter, aus welchen Blüten.

Evtl. Parallelversuch dazu: einige Zweige 8 - 10 Stunden in lauwarmes Wasser einlegen und erst anschliessend einstellen.

Unabhängig von Wetten können die blühenden und sprossenden Zweige die Schulatmosphäre etwas bereichern und uns am Wunder des jährlich wiederkehrenden Frühlings teilnehmen lassen.


Gespenstschrecken

Die Kantonsschule Baden hat eine erfolgreiche Zucht von Gespenstschrecken "Wandelnes Blatt" (Phyllium bioculatum) aus Sri Lanka und würde einzelne Tiere an Schulen abgeben (Tel. 056 221 64 00, Frau L. Gross, Biologielaborantin, verlangen).

Im Naturmuseum Olten züchtet Herr Marcel Peltier unter anderem Heteropteryx dilatata (Grosse Gespenstschrecke) aus Malaysia. Gelegentlich hat auch er zu viele Schrecken und würde sie an Biologielehrer abgeben. Interessenten melden sich beim Naturmuseum zu den normalen Öffnungszeiten (062 212 79 19). Daselbst können Sie auch eine informtive Broschüre "Gespenstschrecken" beziehen.

Die Haltung von Gespenstschrecken ist einfach und problemlos. In einem grossen Terrarium bedecken Sie den Boden mit 3-4 cm feuchtem Torf, stellen ein paar Brombeerzweige in ein Wassergefäss und decken es mit einem feinen Gitter zu.

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